19.12.2011 | BILD am Sonntag

Staatsoberhaupt in der Wahrheitskrise

„Hart war sein Lebensweg ohne Frage. 1975 erkrankt seine Mutter Dagmar an Multipler Sklerose, der Stiefvater Wolfgang Carstens verlässt die Familie. Wulff pflegt die Mutter neben Schule und Jurastudium. „Es war eine Selbstverständlichkeit, weil sie mich großgezogen hatte, es war zwangsläufig, sie hatte es einfach verdient“, zeichnet Wulff im Gespräch mit seinem Biografen Hugo Müller-Vogg ein inniges Verhältnis von Mutter und Sohn.

Drei Jahre nach Erscheinen des Buches, mitten in der Präsidentschaftskandidatur gegen den Bürgerrechtler Joachim Gauck, werden Wulffs Schilderungen über seine Mutter härter. In der „Süddeutschen Zeitung“ klagt er: „Sie war nicht sehr lebenstauglich, und sie konnte Lebenstauglichkeit auch nicht vermitteln. Sie hat sich über Frisörbesuche und Einkäufe verwirklicht.“

BILD am Sonntag, 18. Dezember 2011